Teil 5 - Wie kann man sinnvoll investieren? Eignet sich eher Gold oder eher Silber?

Da Silber als Werkstoff in vielen Wirtschaftsbereichen eingesetzt wird, unterliegt die Nachfrage stärken Schwankungen als beim Gold, welches hauptsächlich zur Wertaufbewahrung und in der Schmuckindustrie Verwendung findet.
Durch den Einsatz in vielen Wirtschaftsbereichen ist der Zugriff auf einen Großteil des Silbers jedoch nicht direkt oder nicht ohne größeren Aufwand möglich. So lohnt es sich beispielsweise nicht, wegen ein paar Gramm Silber dieses aus wesentlich werthaltigeren Wirtschaftsgütern zu recyceln. Dadurch sinkt jedoch die verfügbare Menge für das Anlagegeschäft, was in der Zukunft zu entsprechend größeren Preissteigerungen führen kann. Für den Krisenschutz eignet sich Silber allemal, zumal es in kleinen Werteinheiten auch als Zahlungsmittel genutzt werden kann. Voraussetzung ist dafür der Erwerb von physischem Silber, da im Krisenfall indirekte Edelmetalle, sprich die Anlage in Aktien, Fonds, Zertifikaten, Derivaten oder Ähnlichem mangels Zugriffsmöglichkeit meistens wertlos sind. Klassisch einsetzbar sind Anlagemünzen wie der kanadische Maple Leaf, das Australian Nugget oder der Wiener Philharmoniker, in der Gewichtseinheit von einer Unze. Der Erwerb ist im Vergleich zu kleineren Stückelungen kostengünstig. Der weitere Umfang ist insbesondere davon abhängig, welcher Anteil des Vermögens insgesamt investiert werden soll und wie die Verwendung geplant ist. Dabei spielen neben den Beschaffungskosten auch Lagerkosten, Steuern und Wiederverkaufsmöglichkeiten eine Rolle.
Bezüglich des Umfanges ist bemerkenswert, dass Vermögensexperten und Finanzprofis im Laufe der Zeit immer höhere Anteile von Edelmetallbeständen am Gesamtvermögen empfehlen, aktuell meist ca. 10-15%. Reine Edelmetallexperten raten eher noch zu einer Verdopplung dieser Sätze.
Dabei ist das Gesamtvermögen zu definieren, was mit Unsicherheitsfaktoren verbunden ist, was die Einbeziehung bereits erworbener oder durch Zeitablauf zu erwerbender, künftiger Vermögensansprüche betrifft.
Für konservative Anleger wird innerhalb der Edelmetallanlage allgemein ein Satz von 70-80% Gold empfohlen. Hinsichtlich der Liquidität gibt es keine wesentlichen Unterschiede, allerdings sind bei einem Eintausch in Bargeld entsprechende Akzeptanzstellen aufzusuchen bzw. im Postversand mehrere Handelstage Zeitverzug möglich. Außerdem ist ein Preisabschlag für den Ankauf beim Händler fällig.
Was die Renditeerwartungen betrifft, favorisieren viele Experten aktuell Silber vor Gold. Als Begründungen wird u.a. mit künftigen Beschaffungskosten auf Basis der Vorkommen, aber auch mit der Gold-Silber-Ratio argumentiert. Die Kennzahl bringt zum Ausdruck, in welchem Preisverhältnis die beiden Metalle zueinander stehen. Aktuell benötigt man im historischen Vergleich relativ deutlich mehr Einheiten an Silber um eine Einheit Gold aufzuwiegen. Besonders in Zeiten, in denen das Vertrauen in Papiergeld leicht schwinden könnte, könnten auffallende Preissteigerungen beim Silber zu einer dauerhaft höheren Nachfrage nach dem Edelmetall und damit zu weiteren Preissteigerungen führen.
Silberanlagen sollten sich wie Goldanlagen über die akute Krisenvorsorge hinaus bezüglich der Stückelungen stets am Gesamtinvestment orientieren. Wird Gold als Krisenschutz gewählt, stellt die Stückelung von einer Unze bereits eine Art Obergrenze dar. Trotz höherer Beschaffungskosten aufgrund der aufwändigeren Herstellung können hier wesentlich kleinere Gewichte bereits im einstelligen Grammbereich sinnvoll sein.
Am bekanntesten und am meisten akzeptiert ist der südafrikanische Krügerrand mit dem Springbock als Motiv. Im Bereich der Barren gilt dies für den jeweiligen Hersteller, wie z.B. der Firma Hereaus.
Wer sich bereits stärker mit Edelmetallen beschäftigt hat und bereits ein Grundinvestment getätigt hat, für den dürfte das Segment der Sammlerstücke schnell interessant werden.
Durch die geringeren Auflagen im Vergleich zu den massenweise produzierten Anlagemetallen konnten in der Vergangenheit bereits deutliche Wertzuwächse erzielt werden. Dasselbe wird auch für künftige stark limitierte Ausgaben prognostiziert.